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Weihnachten 2014

Liebe Leserin, lieber Leser,

15.12.2014

Weihnachten – das Fest der Familie. Alle Jahre wieder versammeln sich Kinder, Eltern, Großeltern und Freunde für ein paar Stunden um den Weihnachtsbaum, selbst wenn sie einander im Alltag – was leider viel zu oft vorkommt – mitunter wenig begegnen. Dieses Ritual ist uralt und entsprechend oft in Liedern, Geschichten und Filmen beschrieben worden: mal besinnlich wie bei Theodor Storm oder Peter Rosegger, mal heiter-ironisch wie bei Loriot. Aber nie ohne Anteilnahme.


Doch Weihnachten ist nicht nur das Fest der bürgerlichen, sondern auch der Heiligen Familie. Die Geburt Jesu im Stall von Bethlehem ist mehr als nur das Schicksal des Gottessohnes und seiner Eltern Maria und Joseph. Zusammen bilden alle drei – sowohl in ihrer Konstellation aus Vater–Mutter–Kind als auch wegen ihrer Frömmigkeit – die abendländische Modellfamilie. Nach gut zweitausend Jahren ist aber dieses Modell keine Selbstverständlichkeit mehr. Längst beanspruchen vielfältige neue Formen des Zusammenlebens ebenfalls, Familie zu sein.


Einen echten Tabubruch beging freilich vor einigen Wochen der Deutsche Ethikrat, als er empfahl, im Zweifel auch die Inzestbeziehung unter erwachsenen Geschwistern zuzulassen. Es ist also hoch an der Zeit, wieder einmal darüber nachzudenken, was Familie heute eigentlich ist. In diesem Sinne laden Sie die Beiträge ab Seite 34 zu einer angeregten Lektüre ein.

Auch in den anderen Teilen des vorliegenden Heftes geht es weihnachtlich zu. So beschreibt unser rotarischer Freund Johann Hinrich Claussen ab Seite 68 die Faszination der Kirchenmusik. Und auf Seite 73 berichtet Pfarrer Michael Vogt, auch er ein rotarischer Freund, wie ein Geistlicher die Festtage erlebt. Dass an Weihnachten nicht überall Freude herrscht, schildert der rotarische Schwerpunkt „Im Fokus“ ab Seite 14, der sich dem Problem der Obdachlosigkeit widmet.

Erlauben Sie mir nun auch ein paar persönliche Bemerkungen: Nach zweimal dreijähriger Amtszeit endet mit diesem Jahr mein Mandat im Verwaltungsrat der Rotary Verlags GmbH und damit auch im Herausgeberkreis des Rotary Magazins. Es war eine erfüllende Zeit, in der ich das Magazin begleiten durfte. Unter der Ägide von Herausgeber Johann Michael Möller und Chefredakteur René Nehring hat es sich kontinuierlich zu einem anspruchsvollen Periodikum entwickelt – ganz im Sinne des von den Gründern unseres Verlags formulierten Anspruchs, mit unserer Mitgliederzeitschrift eine aussagefähige Visitenkarte für Rotary zu bieten. Und unter der Leitung von Geschäftsführer Jürgen Hopf wurde der Verlag als Dienstleistungsbetrieb für die rotarische Organisation weiter ausgebaut. Ein Beleg für diese Arbeit war erst jüngst die komplette Überarbeitung des Online-Portals „rotary.de“.


Ihnen und allen anderen MitarbeiterInnen in Hamburg – und nicht zuletzt den Kollegen im Verwaltungsrat für die spannenden und erfolgreichen Gespräche über die Zukunft unseres Magazins – möchte ich hier sehr herzlich für ihre Arbeit und unsere Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren danken.