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100 Jahre Rotary Foundation

Mit gemeinsamen Projekten die Welt verbessern

100 Jahre Rotary Foundation - Mit gemeinsamen Projekten die Welt verbessern
Renate Renker, Leiterin des RDG-Büros, und RDG-Vorstandsvorsitzender Sybe Visser unterstützen die deutschen Clubs © André Zelck

Die deutschen Rotary Clubs sind lebendiger Teil eines weltumspannenden Netzwerkes. Jedes Jahr werden mit Unterstützung der Foundation nachhaltige Hilfs- und Bildungsprojekte initiiert. Unterstützung bietet der Rotary Deutschland Gemeindienst e.V.

Sybe Visser01.07.2016

Durch Förderzuschüsse ermöglicht die Rotary Foundation den Clubs, dass  diese über ihr eigenes Spendenaufkommen hinaus mehr und größere Hilfsprojekte starten können. Gute Ideen und eine plausible Erklärung der Machbarkeit sind dabei grundlegende Voraussetzung, um eine Zusage von Fördermitteln zu erreichen.

Seit 1917 gibt es die Rotary Foundation in den USA. Da für Deutschland steuerrechtlich relevant, wurde 1951 der Verein „Freunde von Rotary e. V.“ gegründet. Sein Zweck war die Verwaltung von Spendengeldern nach deutschem Recht. Zum Start der PolioPlus-Aktion 1986 wurde eine komplexere Organisation der Verwaltung notwendig und somit der Rotary Deutschland Gemeindienst e. V. (RDG) geboren.  Er unterscheidet sich von der Foundation insofern, dass die Spendengelder in Deutschland maximal für zwei Jahre angelegt werden. RDG unterstützt die deutschen Clubs bei der finanziellen Abwicklung ihrer Gemeindienstaktivitäten und bewegt aktuell ein Spendenaufkommen von rund elf Millionen Euro. Neben der Abwicklung der Spenden bietet RDG den Clubs Beratung, Projektcontrolling und lokale Projektbetreuung an.

Derzeit stellen die deutschen Clubs fünf Prozent der globalen Foundationaktivitäten in Form von Projekten und der Förderung von Stipendiaten. Parallel ist das Spendenaufkommen (mindestens 100 Dollar pro Rotarier pro Jahr) für den Annual Program Fund in etwa gleich hoch. Im rotarischen Jahr 2015/16 stand Deutschland auf Platz sieben (im Vorjahr azf Platz acht) der „Giving Countries“ im  internationalen Spendenaufkommen für die Foundation. Das zeigt, dass die deutschen Rotarier im Vergleich zu den Freunden in anderen Industrieländern nicht nur die Entwicklung von Projekten stark vorantreiben, sondern auch gerne spenden.

Programme und Projekte

Das parallele Wachstum von Spendenbereitschaft und Projekten ließ sich in Deutschland bereits zur Zeit der Matching Grants feststellen: Waisenkinder in entwicklungsschwachen Ländern wurden gefördert, Schulen ausgebaut, Brunnen errichtet und sogar ganze Wasserversorgungssysteme installiert. Verschiedene Distriktprojekte wurden mit Matching- Grant-Zuschüssen finanziert, darunter das berufliche Ausbildungszentrum in Zepce in Bosnien-Herzegowina. Mit der steigenden Zahl an Projekten erfolgte durch die internationale Systematisierung in District und Global Grants eine zeitgemäße Anpassung der Programme der Foundation. Die Clubs in Deutschland haben die Vorteile daraus für sich schnell erkannt.

Über District Grants schnell helfen

Lokale, aber auch internationale Aktivitäten, die von kürzerer Dauer sind, werden seit 2013 über District Grants gefördert. Seit der Einführung hat jeder der 15 deutschen Distrikte jährlich einen Blockantrag mit bis zu 15 ausgewählten Clubprojekten eingereicht. Die Genehmigung erfolgt in kurzer Zeit über die Foundation in Evanston. Die Auszahlung der einzelnen Fördersummen auf die Clubkonten läuft über RDG ebenso wie das Controlling der Zwischen- und Abschlussberichte. Besonders in der Phase der massiven Zuwanderung  von Flüchtlingen hat sich diese Projektform bewährt. Viele Clubs haben zum Beispiel darüber die dringend notwendigen Sprachkurse für Flüchtlinge finanziert.

Projekte in Deutschland

Unter dem neuen Grant-System wurden von deutschen Clubs bisher rund 270 Global Grants beantragt und durchgeführt. Der Einsatzbereich erweiterte sich von den Entwicklungsländern über das Baltikum bis zu Großprojekten vor Ort.

So hat der Rotary Club Ludwigsburg mit einem Global-Grant-Projekt eine Förderschule in seinem Clubgebiet unterstützt. Um den Unterricht zu verbessern, erhielt die Eberhard-Ludwig-Schule Medien wie iPads, Elmo-Objektkameras und Beamer. Durch den Umgang mit digitalen Medien  erlangen die Schüler einen Vorteil bei der späteren Suche nach einem Arbeitsplatz.

Individuelle Spenden

Fast überall in der Welt erfolgt neben dem jährlichen Spendenaufruf für Clubprojekte auch ein separater für internationale Projekte. In Deutschland handhabt jeder Club seinen Aufruf individuell. Die Clubs entscheiden mit ihren Projektanträgen über die Gewichtung der Finanzierung von lokalen und internationalen Projekten.

Rotarier, die höhere Beträge geben und auch den Einsatz des Geldes beeinflussen möchten, können seit 2014 in Deutschland als Einzelperson direkt über RDG für Projekte der Foundation steuerbegünstigt spenden. RDG erwartet, dass diese Chance zunehmend genutzt wird, da das Spendenaufkommen der Clubs deutlich schneller steigt als das der Foundation. Das RDG-Büro ist hier der Ansprechpartner, um diese individuellen Möglichkeiten auszuloten.

Unterstützung durch Experten

Gute Ideen finden immer mehr Nachahmer. Das bedeutet, dass immer mehr Menschen geholfen werden kann. Gleichzeitig wird die Professionalität bei der Durchführung von Projekten wichtiger, darum kooperieren Clubs vermehrt mit Experten. Ein Trend in Deutschland: Hands-on-Aktivitäten von Clubs dienen heute mehr der Beschaffung von finanziellen Grundsteinen für geplante Vorhaben. Die Projekte selbst werden zunehmend professionell betreut oder ausgelagert.

Projekterfolge lassen sich über Nachhaltigkeit messen. Bei Rotary bedeutet Nachhaltigkeit auch, dass Projekte sich auf Dauer tragen selbst können.

www.rdg-rotary.de