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Rotary aktuell

Zielgerichtet spenden und Projekte fördern

Rotary unterstützt das ganze Jahr über Menschen, die sich selbst nicht helfen können. Hierfür
engagieren sich die Clubs auch finanziell. Ein Großteil der Spenden fließt in lokale ­Aktivitäten im Umfeld der Clubs, da die Sorgen vor Ort offensichtlicher erscheinen.

Sybe Visser01.12.2016

Wenn Rotarier gegen Jahresende  mehrfach angesprochen werden, um für gute Zwecke zu spenden, ist zu überlegen, für welche Projekte gespendet wird. In welchem Bereich möchte er oder sie oder der Club sich stärker engagieren, oder an welcher Stelle besteht zusätzlicher Bedarf? Jeder Club kann seinem Profil ent­sprechend Projekte auswählen und fördern und es nicht nur anderen gesellschaft­lichen Institutionen überlassen, in Notsituationen zu helfen. Denn die Notlagen in unserer Gesellschaft sind leider noch immer größer, als viele Menschen denken.

Ein rotarisch geführtes oder geplantes Projekt sollte bei diesen Überlegungen immer in Betracht gezogen werden, schon allein, weil hierbei die gespendeten Gelder auch zu 100 Prozent für das Projekt eingesetzt werden. Dies gilt für alle Clubprojekte, aber auch für die Projekte, die mit Fördergeldern der Rotary Foundation unterstützt werden.

Wichtige Rolle für Clubs
Der Dezember gehört zu den Monaten mit dem höchsten Spendenaufkommen des Jahres, und in den Clubs erfolgen derzeit die zentralen Spendenaufrufe durch den Präsidenten oder Schatzmeister. Die Mitglieder werden aufgefordert, ihren indi­viduellen finanziellen Beitrag zu leisten. Schätzungsweise 35 Millionen Euro sammelten die  Clubs so im rotarischen Jahr 2015/16 ein, pro Club meist zwischen 20.000 und 100.000 Euro. Für welche Pro­jekte dann letztlich die gesammelten Spenden verausgabt werden, entscheidet der Club in der Regel gemeinschaftlich. Dabei stehen Projekte, die über einen direkten Bezug zum nahen Umfeld verfügen, den meisten Rotariern näher und haben dadurch den Vorteil, eher begünstigt zu werden.

Dieses Bild zeigt sich weltweit in allen Ländern mit Rotary Clubs. Im Übrigen: Gut  zwei Drittel aller von deutschen Rotary Clubs durchgeführten Projekte erfolgen ohne eine Unterstützung durch Fördermittel der Rotary Foundation. Im rotarischen Jahr 2015/16 wurden über den Rotary Deutschland Gemeindienst (RDG) immerhin 2000 lokale und 500 internationale Projkete mit Eigenmitteln von rund neun Millionen Euro und zusätzlichen Projektzuschüssen von fast 1,7 Millionen Euro finanziert.

Internationales Jubiläum
Über die sechs Fokusgebiete bei Global-­Grant-Projekten konzentriert Rotary sich auf die schlimmsten Situationen von notleidenden Menschen in aller Welt. Hier kann sich jeder Club und auch jeder einzelne Rotarier der sinnvollen Hilfe und projektgebundenen Mittelverwendung über die Grenzen des Clubs hinaus sicher sein. Spenden für den Jahresfonds (EREY, Every Rotarian – Every Year) können per Überweisung auch direkt an RDG erfolgen und sind dann steuerlich abzugsfähig. Läuft die Spende über den Club, sollte der Verwendungszweck der Überweisung klar ausdrücken, dass das Geld für den Jahresfonds gedacht ist.

Zum 100. Geburtstag hat sich die Rotary Foundation ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Zwischen dem 1. Juli 2016 und dem 30. Juni 2017 sollen weltweit Spenvon 300 Millionen Dollar für den Jahres- und den Stiftungsfonds sowie für PolioPlus gesammelt werden. Das Ziel ist hochgesteckt im Vergleich zum vorläufigen Spendenergebnis von 235 Millionen Dollar für das rotarische Jahr 2015/16, passt aber zum Jubiläum. Derzeit liegt das weltweite Spendenbarometer erst bei 46 Millionen Dollar.


35 Mio. Euro sammelten die Clubs ­schätzungsweise im rotarischen Jahr 2015/16 ein. Das meiste Geld fließt in lokale Projekte.


Auch die Spenden an die Rotary Foundation stehen also immer in einer direkten Verbindung zu Projekten und Programmen. Service im rotarischen Sinne zeichnet sich aber nicht nur über das Spenden aus. Es bedeutet auch „Hand anlegen“. Gerade in unserer Zeit sind viele Aktionen auf eine ehrenamtliche Mithilfe angewiesen. Das Zusammenbauen von Schulmöbeln, die Betreuung von Senioren oder die „Hands on“-Unterstützung in einer Suppenküche für Obdachlose sind hier als Beispiele zu nennen.