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RI Water Resource Group

„Wir werden weiter sofort helfen“

Klaus-Peter Schulz20.01.2011

Mit rotarischen Hilfsprojekten zur Bekämpfung der Wassernot helfen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten bislang in erster Linie örtlich isoliert. Mitglieder unserer Rotary Clubs unterstützen mit Wasser- und Sanitärprojekten in Äthiopien, im Sudan, in Ägypten und in anderen Nil-Anrainerstaaten. Uns ist bewusst, dass zur nachhaltigen Lösung der Wasserproblematik vielerorts grenzüberschreitende kooperative Lösungen mit belastbaren Vereinbarungen zwischen konkurrierenden Interessen erforderlich sind. Dazu gehört auch ein Ausgleich zwischen der Nutzung und dem Schutz der Ressource Wasser. Wir können uns heute jedoch nicht damit begnügen, auf Wassernot – und manchmal erreichen uns Rufe aus höchster Not – mit dem Hinweis auf unabdingbare zukünftige internationale Abkommen, die heute fehlen, zu verweisen. Deswegen werden wir weiter unmittelbar – und erkennbar begrenzt – sofort helfen. Wohl wissend, dass unsere Hilfe buchstäblich im negativen Sinn des Wortes gerade einmal „den Tropfen auf den heißen Stein“ darstellt.

 

Äthiopien beispielsweise ist eines der ärmsten Länder der Welt. Teile des Landes liegen am Oberlauf des Nils. Von den mehr als 80 Millionen Einwohnern hat nur ein Drittel Zugang zu sauberem Wasser. Trockenperioden fordern höchste Zahlen an Hunger- und Dürreopfern. In Alexandria, 6000 Kilometer weiter nördlich im Nildelta, im vergleichsweise wohlhabenden Ägypten gelegen, herrscht ebenfalls Knappheit an sauberem Trinkwasser, allerdings aus ganz anderen Gründen als in Äthiopien. Und obwohl auf den ersten Blick die Gründe für die jeweils örtliche Wassernot nichts miteinander zu tun haben, bedingen sie sich doch gegenseitig! Diese Aufgabe der grenzüberschreitenden Koordination und nachhaltigen Bewirtschaftung zu lösen würde Rotary völlig überfordern. Wir können und sollen jedoch daran mitarbeiten. Einerseits dadurch, dass wir unbeirrt den Kurs für isolierte Projekte für Soforthilfe zum Beispiel in Ägypten und Äthiopien, beibehalten. Andererseits dadurch, dass wir, wie im Future Vision Plan vorgesehen, größere Projekte mithilfe Dritter – großer und professionell arbeitender Organisationen – gemeinsam anpacken und schultern. Und schließlich über die uns gegebenen Möglichkeiten, über unsere Erfahrungen und mit unserem Wissen, in Regierungsorganisationen Anstöße zu geben, zu vermitteln, zu beraten, um zu einer nachhaltigen Nutzung grenzüberschreitender Wasserressourcen zu kommen. Beispielsweise der des Nils.