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Im Fokus

Service im Dienste der Menschheit

Im Fokus - Service im Dienste der Menschheit
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Unzählige Projekte stemmten Rotarier im Zusammenwirken mit der Foundation. Eine kleine Auswahl

01.02.2017

Eine Region wird „adoptiert“

Das Hilfsprojekt in Rarieda/Kenia begann 2011 als eines der ersten ­Pilotprojekte des Future-Vision-Program­mes der Foundation. Zunächst als Clubprojekt des RC Neunkirchen/Saar gestartet, ging es später in die Verantwortung des Dis­trikts 1860 über. Von Anfang an war das Projekt auf Nachhaltigkeit mit einem ganzheitlichen Ansatz ausgelegt. So wurde eine Region mit 36 Dörfern, 3500 Haushalten und mehr als 15.000 Einwohnern „adoptiert“ mit der Zielsetzung, die Lebensbedingungen der Menschen langfristig zu verbessern.

Gemeinsam mit der Hilfsorganisation Rafiki wa Manendeleo, dem Partnerclub RC Nairobi-Utumishi, der Foundation ­sowie der lokalen Bevölkerung werden vielfältige Leistungen ausgeführt. Die Maß­nahmen konzentrieren sich auf ­Gesundheitsförderung, Ausbildung, Familienplanung, Aufbau der Eigenversorgung sowie Sicherung der Wasserversorgung.

Dem ersten Global Grant (265.000 US-­Dol­lar) folgte im September 2014 ein zweiter Global Grant (245.000 US-Dollar). ­Dieser wurde zum Jahreswechsel 2015 abgeschlossen. Im August 2015 wurde schließlich der  Global Grant (285.000 US-­Dollar) gestartet. Dieser hat den Ausbau und die Sicherung der Wasserversorgung zum Ziel.

„Die Foundation war Ratgeber und Partner zugleich. Die Zusammenarbeit war sehr professionell und flexibel. Die Menschen in Rarieda verdanken Rotary und der Foundation ein besseres Leben“, sagt Projektinitiator Michael Finkler (RC Sankt Wendel-Stadt).


Dokumentations-Zentrum
„Liebt und schützt eure Welt, seid besorgt um eure Familien und eure Mitmenschen. Empört euch über das Unrecht und die Gleichgültigkeit derer, die das Unrecht geschehen lassen. Die Welt ist in eure Hände gelegt, so wie unsere Erinnerungen. Schützt die Toleranz und die Demokratie, habt Freude am Leben.“

Das war die Botschaft der Über­lebenden des Konzentrationslagers Auschwitz an die Teilnehmer des Weltjugendtages 2016 in Krakau. 40 der ehemaligen Häftlinge haben an entscheidender Stelle im pädagogischen Programm der Internationalen Jugendbegegnungsstätte (IJBS) in Oswiecim/Auschwitz mitgewirkt und als Zeit­zeugen von ihren Erlebnissen berichtet und ihre Lebenserfahrung an Jugend­liche weitergegeben, wenn sie diesen deutsch-polnischen Geschichtsort ­besuchten. Im Mai 2016 ist an der IJBS das „Dokumentationszentrum Zeugen“ eröffnet worden. Vier Distrikte, acht Rotary Clubs und die Rotary Foundation haben 40.000 Euro zur Verfügung ­gestellt und der RC Hannover hat über mehrere Jahre weitere 60.000 Euro für die Vorarbeiten dieser Institution gespendet.

Wenn die Zeitzeugen uns verlassen haben, sollen ihre Biografien mit allen Zeugnissen die pädagogische Arbeit unterstützen und den jungen Menschen mit ihrer Botschaft von einer besseren Welt Halt und Orientierung geben.

Wo Hygiene Bildung befördert
So viel Reichtum und so viel Elend nebeneinander. Das ist Indien. Und ganz besonders Mumbai. Der thüringisch-­fränkische Distrikt 1950 und der Distrikt 3141 Mumbai zeigen, wie Foundation-­Projekte Bildung befördern. Der Bau von Toiletten in ausgewählten Schulen im Mumbai und Umgebung trägt dazu bei, dass junge Mädchen mit der Pubertät nicht mehr von der Schule genommen werden und so länger lernen können.

Toiletten sind immer noch ein knappes Grundgut in Indien, wo etwa die Hälfte der Menschen bis heute keinen Zugang hat und eine ganze Kultur sich umstellen muss. Hier sind die Schulen ein besonderer Motor und werden von Rotary auch mit Unterrichtsmaterialien und Aufklärungsaktionen unterstützt. Deutschland steht dabei wie kein anderes Land für Sauberkeit. Verbunden mit dem Bau einer Schultoilette ist Hygiene-Unterricht und ein enges Monitoring durch die indischen Partnerclubs im Rotary-Pilotprojekt „WASH/Happy Schools“.

Die Kooperation der Distrikte ist ­umfassend: zwei Grants, ein Friendship Ex­change, ein Spendenprojekt zwischen zwei Rotaract Clubs und ein Austauschschüler vor Ort. Das bietet Stoff für aktive Öffentlichkeitsarbeit mit Blogs, auf Facebook und vielleicht sogar einen Film.

So können die Ziele Rotarys und die kooperative Arbeitsweise der Foundation emotional und verständlich sowohl von den beteiligten Clubs als auch durch den Distrikt kommuniziert werden. Es geht um Bildung als Chance für ein besseres Leben und um Zusammenarbeit als ­Voraussetzung für Toleranz und Völkerverständigung.

In einer ersten Tranche wurden 47.000 Euro von 33 Rotary Clubs gespendet, die in Mumbai gematcht werden. Ein zweiter Grant wird mit den Spenden der Clubs aufgelegt, die 2017 Spendenaktionen/Veranstaltungen zum Thema Foundation planen. Die ausführenden Clubs sind der RC Altenburg und der RC Bombay West.


Medizin hilft
Als Pia Skarabis-Querfeld (RC Berlin-Tiergarten) im Jahr 2014 in einer Turnhalle, in der Geflüchtete untergebracht waren, eine Sachspende abgeben wollte, sah sie, dass es vor allem an medi­zinischer Hilfe mangelte. Sie und ihr Mann, beide Ärzte, blieben kurzerhand über das Wochenende und versorgten die Kranken. Daraus entstand eine Initiative. Es kamen Ärzte, Pflegekräfte und ehrenamtliche Helfer dazu, und es wurden ­zusätzliche Notunterkünfte medizinisch betreut. Mittlerweile wurde ein eigener, gemeinnütziger Verein gegründet, Medizin Hilft e.V.

Die Hilfe ist unabhängig von religiösen, politischen und weltanschaulichen Ansichten. Der Verein vermittelt sowohl Geflüchteten als auch Menschen ohne Krankenversicherung den Weg in das deutsche Gesundheitssystem und leistet medizinische Versorgung für diejenigen, denen die Teilhabe verwehrt ist. Derzeit sind circa 100 Ärzte, Pflegekräfte und Helfer ehrenamtlich tätig. Auch der ­Vereinsvorstand arbeitet ehrenamtlich. Medikamente, Impfstoffe, Equipment und sonstige Kosten werden durch Spendengelder und projektbezogene Zuwendungen finanziert.

Das Projekt wird von einem Global Grant gefördert. Host Club ist der RC ­Berlin-Tiergarten, weitere Clubs aus dem Distrikt 1940 sind RC Berlin, RC Berlin-­Nord, RC Berlin Potsdamer Platz, RC Berlin Brandenburger Tor, RC Berlin Unter den Linden. Ebenfalls beteiligten sich Paris Champs-Elysees, St. Veit (Österreich) sowie drei Clubs aus North Carolina (USA).

medizin-hilft-fluechtlingen.de