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Mütter in Indien: Wer arbeiten muss, ist oft auf eine Kinderkrippe angewiesen. © Alyce Henson/RI, RI

In den Slums der indischen Hauptstadt Neu-Delhi fehlen Schulen und Lehrer.

Matthias Schütt01.03.2018

Schule auf Rädern
In den Slums der indischen Hauptstadt Neu-Delhi fehlen Schulen und Lehrer. Den Armen andererseits fehlt das Geld, die Kinder in besser ausgestattete Stadtteile zu schicken. Hier setzt der RC Bad Oldesloe mit einem Projekt an, das die Schule zu den Kindern bringt. Der Club plant mit einem Global Grant zwei gebrauchte Kleinbusse zu kaufen und zu Klassenräumen umzubauen. Sie sollen dann dreimal die Woche zentrale Plätze anfahren und regelmäßigen Unterricht anbieten. Die Busse werden mit Schulbänken für 20 bis 25 Kinder ausgerüstet, dieselbe Zahl soll noch einmal vor dem Fahrzeug unter Markisen Platz finden. Den Unterricht übernehmen pensionierte Lehrkräfte. Über einen deutschen Rotarier konnte der Kontakt zum RC Neu-Delhi aufgebaut werden. Weitere Unterstützer sind willkommen.

 Frankdoerr-u.sybille@t-online.de


In den Slums von Bangalore
Kleinkinder, die zuhause angebunden werden, wenn ihre Mütter in Indien als Haushaltshilfen oder Tagelöhner zur Arbeit müssen, stehen für ein dramatisches soziales Problem. In Bangalore hat seit 2001 eine NGO mithilfe des RC Bangalore Lakeside ein Netz von Kinderkrippen aufgebaut, das über die Crowdfunding-Platform „Fuel a dream“ weiterentwickelt werden soll. Bisher acht Krippen mit bis zu 60 Kinder zwischen drei und fünf Jahren geben den Müttern die Gewissheit, dass ihre Kleinen gut versorgt sind. Denn die Krippe achtet auf die Ernährung der Kinder und gibt den Müttern auch den Freiraum, sich nach der Arbeit fortzubilden und bessere Jobs zu finden.

https://www.fueladream.com/home/campaign/1852    

 
Jede ihr eigener Chef
Im ländlichen Nigeria sind Kleinkredite eine ideale Möglichkeit, Frauen als Selbstständige am Erwerbsleben zu beteiligen. Der RC Asokoro fungiert dabei als Bank und stellt über lokale Frauenorganisationen in Dörfern jeweils Mittel in Höhe von 5000 US-Dollar als Anschubfinanzierung zur Verfügung. Die Modellrechnung sieht vor, dass die Frauen sich zu größeren Gruppen zusammenschließen und zunächst 20 Frauen 250 Dollar erhalten. Sie zahlen jeden Monat 25 Euro zurück, sodass schon nach einem Monat zwei weitere Frauen 250 Dollar erhalten können. Nach zehn Monaten ist das Darlehen abgezahlt, eine elfte Rate deckt Verwaltungskosten, Gebühren und Zinsen. Vor Auswahl der Frauengruppen erkundet der Club vor Ort, für welche Gewerbe das Geld eingesetzt werden soll und vermittelt gegebenenfalls Hilfe beim Businessplan. Der Club ist bereits in acht Gemeinden tätig und sucht weitere Geldgeber für ein Global Grant.  

Kanayo Chukwumezie, sokanayo@yahoo.com


Tod der Bäume
Der ungehinderte Holzeinschlag im Norden des ostafrikanischen Landes Uganda schreckt Umweltschützer auf. Wenn jetzt nicht gegengesteuert wird, wird es dort in zwanzig Jahren überhaupt keine Bäume mehr geben, mit dramatischen Folgen für Klima und Landwirtschaft. Schon jetzt werden negative Auswirkungen auf Wasservorkommen und geringere Ernteerträge beobachtet. Der RC Lira hat deshalb in Zusammenarbeit mit der Regionalverwaltung des Distrikts Dokolo ein Konzept mit zwei Säulen entwickelt. Neben der Aufklärung der Bevölkerung über den vielfältigen Nutzen eines gesunden Baumbestandes sollen gerodete Gelände wiederaufgeforstet werden. Das Projekt ist auf fünf Jahre und jährliche Investitionen von 40.000 US-Dollar angelegt. Ein Partnerclub für ein Global Grant wird gesucht.

 Ester Atoo, atooesther@yahoo.com

 

Zahl des Monats

300

Global Grants benötigen finanzielle Unterstützung – vielleicht ein Einstieg in ein internationales Projekt!? Die Liste steht unter www.matchinggrants.org.


Sind so kleine Hände…
5000 Euro – so viel benötigt der RC St. Veit an der Glan in Österreich, um einem Kind mit einer deformierten oder verletzten Hand die bestmögliche medizinische Versorgung zu verschaffen. Nur mit gesunden Händen können Menschen Alltag und Berufsleben selbstständig gestalten und damit am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. In Zusammenarbeit mit dem RC Berlin-Tiergarten und mit Unterstützung weiterer Clubs in Deutschland und Österreich wurden seit 2013 acht Kinder aus Nicht-EU-Ländern wie Albanien, Bosnien, Moldawien und Kosovo im Klinikum Bad Ischl erfolgreich operiert. Sie wurden dazu von der Ärztegruppe „Allianz für Kinder“ (Steyr) ausgewählt. Rotary finanziert die Kosten für Transport, die Betreuung in Österreich und die Nachbetreuung im Heimatland. Die Kosten im Krankenhaus übernimmt das österreichische Gesundheitssystem.

https://www.rotary.at/clubs/81_rc_sankt_veit_glan/projekte/1172_kinderhaende  

 

 

Matthias Schütt

Matthias Schütt ist selbständiger Journalist und Lektor. Von 1994 bis 2008 war er Mitglied der Redaktion des Rotary Magazins, die letzten sieben Jahre als verantwortlicher Redakteur. Seither ist er rotarischer Korrespondent des Rotary Magazins und seit 2006 außerdem Distriktberichterstatter für den Distrikt 1940.