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Trinkwasser für Myanmar

Münchens Rotarier setzen auf PAUL

Der Rotary Club München-Mitte unterstützt ein Projekt in Myanmar, mithilfe dessen Schulen trinkbares Wasser zur Verfügung gestellt wird und Lehrer und Schüler für das Thema Basishygiene sensibilisiert werden.

Matthias Schütt18.06.2014

Viele Menschen im südostasiatischen Myanmar, dem früheren Birma, leiden wegen bakterienverseuchten Trinkwassers unter Durchfallerkrankungen. Die hohe Kindersterblichkeit in diesem Land ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen. Die Lösung des Problems heißt PAUL – Portable Aqua Unit for Livesaving. Das ist ein Kanister, der allein durch Nanofilter ohne zusätzliche Energiequellen und Chemiezusätze aus verdrecktem Wasser täglich 700 Liter trinkbares Wasser gewinnt. PAUL hat sich bei Flutkatastrophen schon weltweit bewährt und ist kinderleicht zu bedienen.

„Kinder“ war das Stichwort für die Projektidee des Rotary Clubs München-Mitte. Wenn es gelänge, durch PAUL Schulen auf Dauer trinkbares Wasser zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig Lehrer und Schüler für Basishygiene (Händewaschprogramm, Zähneputzen) zu gewinnen, müsste sich das langfristig auf die Gesundheit im ganzen Dorf auswirken. Und so wurden aus der Weihnachtsspende 2013 des Clubs zehn PAULs angeschafft und in Kooperation mit der Stiftung „Stiftungslife“ nach Myanmar verschifft. Der Münchner Club hat dafür  inklusive einem Anteil für den Transport insgesamt 12.000 Euro aufgewandt.

Dort wurden sie zu Ostern während des buddhistischen Neujahrsfestes (landläufig Waterfestival genannt und mit vielfältigen Wasserschlachten auf den Straßen verbunden) von Projektinitiator Wolf Mutschler (RC München-Mitte) und Jürgen Gessner (Stiftunglife) während einer Schuleröffnung feierlich übergeben. Stets mit dabei Min-Min, der die Schulen vor Ort betreut und sicherstellt, dass die Geräte regelmäßig gewartet werden.

Inzwischen sind alle zehn Kanister in Betrieb genommen worden – und bereits mit vollem Erfolg. Mutschler: „Am 14 Juni erreichte uns eine Nachricht aus der Marja-Schule nahe am Irrawaddy-Fluss: Die Dorfgemeinschaft möchte gerne PAULs für das ganze Dorf anschaffen, weil sie festgestellt haben, dass die Schüler jetzt keine Durchfälle mehr haben. Ermutigend!“  (W.M./ms)

Matthias Schütt

Matthias Schütt ist selbständiger Journalist und Lektor. Von 1994 bis 2008 war er Mitglied der Redaktion des Rotary Magazins, die letzten sieben Jahre als verantwortlicher Redakteur. Seither ist er rotarischer Korrespondent des Rotary Magazins und seit 2006 außerdem Distriktberichterstatter für den Distrikt 1940.