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Distrikt

Musikalische Euro-Vision

Distrikt - Musikalische Euro-Vision
Gewimmel auf dem Bildschirm, der die Proben von 55 jungen Musikern und Musikerinnen aus ganz Europa plus Lehrkräfte vereinte © Michel Maugé (alle Fotos)

Als Ryla-Projekt des Distrikts fördert die European Youth Orchestra Academy 2021 mit Beethoven den musikalischen Nachwuchs und die europäische Freundschaft über Grenzen hinweg.

Dagmar Gilcher01.10.2021

Ein Sinfonieorchester als Symbol für den schwierigen Weg der Europäischen Union mit ihren 27 Mitglieds-Staaten, zu einen harmonischen Zusammenklang zu finden: 55 junge Musikerinnen und Musiker aus 15 EU-Ländern, im Alter von 14 bis 18 Jahr,  haben bei einem Ryla-Projekt des Distriktes 1860 Ende August vorgemacht, wie es gehen kann. Sie kannten sich nicht, als sie sich am ersten Tag einander vorstellten. Vier Tage später waren sie zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengewachsen.

Der einzige Mollton bei diesem — im Zeichen von Ludwig van Beethovens im optimistischen A-Dur zum Aufbruch drängenden siebten Sinfonie begleiteten — Orchester-Workshop: Die  nach 2019 zum zweiten Mal stattfindende European Youth Orchestra Academy, organisiert vom RC Mannheim Rhein-Neckar und der Arbeitsgemeinschaft des gemeinnützigen Vereins Kultur@Home Metropol Rhein-Neckar  mit der Unterstützung der Jeunesse Musicale Deutschland, dem Bundesfamilienministerium, der Musikschule Mannheim und vieler privater Spender, fand digital statt.

2021, d1860, jugendorchester, zoom
Auch der Unterricht lief per Zoom: Detlef Grooß, Solist am Nationaltheater Orchester Mannheim, hielt einen Vortrag über die „Mannheimer Schule“.

Mit immensem technischen Aufwand — nach Einschätzung von Spiritus Rector Michel Maugé dreimal so hoch wie für ein Live-Konzert — wurde vom estnischen Tallinn bis ins griechische Thessaloniki, von Targu-Mures in Rumänien bis in spanische Cordoba per Internet kommuniziert, in Jugendzimmer oder Musikschulräume.

Dreh- und Angelpunkt dieser Eurovision: Mannheim. Governor Johann W. Wagner (RC Mannheim-Amphitrite) begrüßte die jungen Musizierenden per Video in seiner Heimatstadt. Jan-Paul Reinke, Leiter des Orchesters der Städtischen Musikschule, führte durch die Akademie, gab eine Einführung in das einzustudierende Werk, und stellte die Dozenten vor:

Ganz anders als sonst: Mancher musste für die Übertragung der Übungsstunden vor die "Greenwall".

zwölf Musikerinnen und Musiker, in führenden Positionen bei den Orchestern der Region und erfahrene Hochschuldozenten, die für die Registerproben zuständig waren. Denn bevor alles zusammengeführt wurde, mussten die Instrumentengruppen von Violinen über Bratschen über Holz- und Blechbläser bis zu Pauken ihre Parts einzeln proben.

Mit im Boot waren die Jungen Europäischen Föderalisten (JEF), die nach einer simulierten Parlamentsdebatte der jungen Menschen aus ganz Europa über die Bedeutung von  Kultur feststellen mussten:

"Wir haben die Kids total unterschätzt. Die hatten nicht nur ein musikalisches Wissen sondern ein Allgemein,- Literatur- und Politikwissen, das wir bisher nicht kannten."

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Eine Menge Lehrstoff für alle Instrumentengruppen war zu bewältigen, bevor das Zusammenspiel klappte...

Das Rotary-Projekt European Youth Orchestra Academy hat  junge Europäerinnen und Europäer zusammengebracht, wenn auch zunächst nur digital. Im Orchesterzusammenklang zeigten sie, was es bedeutet, aufeinander zu hören, um zu einem guten gemeinsamen Ergebnis zu kommen. Live nachzuhören wird das im kommenden Jahr sein, dann mit Publikum, bei einem Konzert im Rokokotheater von Schwetzingen und als Opern Air vor dem Mannheimer Schloss.